Fabelwesen versteckt in den Alpen – der Wolpertinger

Tief in den Alpen, lebt ein Tier versteckt. Manch einer hat schon versucht ihn zu fangen, ohne Erfolg. Es ist so flink wie ein Hase, so schlau wie ein Fuchs und so scheu wie ein Reh. So sieht es auch angeblich auf, eine Mischung aus den vorhergenannten und anderen Tieren. Doch wie es genau aussieht, weiß niemand, es wurde ja auch noch nie gefangen. Jedoch dank präziser Beobachtung und genauer Schätzung wurden viele Informationen über das Mischlingsfarbelwesen gefunden.

Zum einem, „Wolpertinger“ ist zwar sein offizieller Name, jedoch kann er je nach Region und Dialekt variieren. So nennen ihn manche Woiperdinger, Walpertinger, Volpertinger oder auch Wulpertinger. Trotzdem sind sich die Namen, relativ, gleich wenn man sie mit den Bezeichnungen aus anderen Regionen vergleicht. So nennt man sie „Rammeschuckn“ in Niedersachsen und „Raurackl“ in Niederösterreich. Die Gebrüder Grimm berichteten von einem „Kreißl“ und der Schriftsteller Ludwig Ganghofer blieb Aussehens getreu und nannte ihn „Hirschbockbirkfuchsauergams“.  

Über sein Aussehen gibt es auch viele Meinungen. Mal ist es ein Hase mit Adlerflügeln und Rehgeweih, mal ist es ein Dachs mit Stoßzähnen und Entenfüßen. Fakt ist: es ist ein Wesen aus mindestens zwei Tieren und frankensteinmäßig zusammengesetzt. So ist die Größe auch unterschiedlich, ist aber meist 50-75cm, also so groß wie ein Feldhase.  

Doch wie will man so ein wunderliches Tier fangen? Es gibt mehrere Legenden, die diese Frage beantworten könnten:  

Zum einen wird gesagt, dass es nur von einem erfahrenen Mann bei Vollmond gefangen werden kann, der in Begleitung von einer hübschen jungen Frau ist. 

Eine weitere Jagdregel lautet, dass man ihn nur fangen kann, wenn man ihn salz auf den Schwanz streut.  

Ebenfalls geläufig ist der Methode, bei Vollmond mit einem Sack, einem Stock und einer Kerze loszuziehen. Den Sack mit dem Stock aufstellen und die Kerze reinstecken. Da das Kerzenlicht angeblich das scheue Wesen anlockt, kann man den Wolpertinger, nach dem er sich genähert hat, ihn in den Sack treiben. 

Welche der Jagdmethoden am besten funktioniert ist leider nicht bekannt, da noch nie ein Tier lebendig gefangen und untersucht wurde. 

Doch gibt es Wolpertinger nur in den Alpen? Tatsächlich ist er nur in den Deutschen Alpen zu finden, jedoch hat er auch Verwandte aus anderen Ländern. Wie zum Beispiel der „Skvader“, ein Hase mit Auerhuhnflügeln aus Sweden oder der „Jackalope“ ein Hase mit Gabelbockhorn der in Amerika haust.   

Also wenn, du das nächste Mal in den Alpen auf Urlaub gehst halte Ausschau nach diesem wunderlichen Tier, vielleicht gelingt es dir ja ein einzigartiges Haustier zu fangen.  

GYA 

Foto: Privataufnahme