Minecraft: Education Edition als neues Medium an Schulen
Nach Erlaubnis zur Nutzung von Tablets an Schulen stellte ich mir die Frage nach anderweitiger Digitalisierung und stieß dabei auf Minecraft: Education Edition. Der Grundgedanke hinter dieser Version von Minecraft ist das Erlernen von Teamarbeit, das Programmieren, das Lösen von Problemen und das Gefahrlose Durchführen von Experimenten in Chemie u. d. g.
Schritt 1: Download
Die Education edition lässt sich gratis von education.minecraft.net für Windows, Apple mac, iPads und Chromebooks herunterladen. Da es Teil der “Bedrock Edition” ist, ist leider keine Unterstützung für Linux-Systeme (Freie Systeme) verfügbar. Getestet habe ich die Installation nur unter Windows, wobei sich keinerlei Probleme zeigten.
Schritt 2: Interface
Zum Freischalten des kompletten Spiels braucht man ein Schul-Microsoft-Konto, ansonsten muss man, wie ich es getan habe, die für alle zugängliche “Demoversion” nutzen.
Nach Akzeptieren der Nutzungsbedingungen kann man sich in der Demoversion das Spieleraussehen verändern, das Spiel in den Einstellungen anpassen oder direkt eine der drei “Demo-Welten” auswählen.
Schritt 3: Welten
Die erste Welt ist für amerikanische Schulen für das Lernen über soziale Gerechtigkeit und Bewegungen wie #blacklivesmatter und ein bisschen amerikanische Geschichte.
Die zweite Welt erzählt eine Geschichte über Gleichberechtigung; hierbei kann man das Programmieren mit Code-Blöcken oder der Programmiersprache Python lernen.
Auch die dritte und letzte Welt lehrt das Programmieren mit den Code-Blöcken. Ziel ist es hierbei, einen Roboter zu programmieren und somit ein Dorf vor dem Feuer zu retten.
Die restlichen Welten, die nur mit einem Schul-Konto zugänglich sind, handeln z. B. von digitaler Gesellschaft und Bienen.
Schritt 4: Gameplay
Hier dokumentiere ich das Spielen von Welt 3: Stunde des Codes (KI)
Nach dem Sprechen mit einem Forscher muss man durch Programmieren ein Tor öffnen. Dazu nutzt man den Code-Builder, den man mit C öffnen kann. Nach dem Sprechen mit einer weiteren Person programmiert man den Agenten, einen kleinen Roboter, so, dass er zu dir laufen kann. Danach muss man ihn dazu bringen, trockene Pflanzen zu analysieren. Nun spricht man mit einem Techniker, bevor man den Agenten durch ein kleines Labyrinth navigiert. Nachdem man mit einem Forschungsleiter gesprochen hat und dann die Welt neu starten musste und komplett von vorne anfängt, weil man zu blöd war, um durch eine Tür zu laufen (Entschuldigung), spricht man mit einem KI (Künstliche Intelligenz) -Spezialisten und muss die Agenten-KI “trainieren”. Danach lässt man den Agenten trockenes Grünzeug erkennen und zerstören und dann sogar Gebiete, die eine Brandgefahr darstellen.
Nun fliegt man in ein Gebiet mit Brandgefahr und lässt den Agenten automatisiert allen möglichen Brennstoff entfernen.
Nach erfolgreichem Programmieren bricht tatsächlich ein Feuer aus, doch das Dorf ist Dank dir und dem Agenten gerettet.
Jetzt ist die Map absolviert und ein “freies Spiel” wird freigeschaltet, in dem man programmieren kann, was immer man will und sobald man die Map verlässt, kann man sich eine kleine Urkunde herunterladen.
Schritt 5: Technische Voraussetzungen
Soweit ich es getestet habe, sollte es problemlos auf jedem Windows-Schulcomputer laufen, auch ohne gute Internetverbindung.
Schritt 6: Anwendungszwecke an Schulen
Minecraft, ein wahrlich gutes Spiel, wird seit über zehn Jahren in Schweden vom Entwicklerstudio Mojang, das inzwischen von Microsoft aufgekauft wurde, entwickelt und wird mitunter wegen kompletter Werbefreiheit an Schulen weltweit eingesetzt. Es ist optimal für das Lernen von Informatik, Chemie und ähnlichem. Zum Beispiel lässt sich Flammenfärbung mit gefärbten Fackeln darstellen, in Fächern wie Ethik kann man Teambuilding durchnehmen, in Informatik kann man Programmieren lernen. Auch in Kunst ist es ein simples Mittel, um die eigene Kreativität auszuleben. Ich selbst bin begeisterter Minecraftspieler, und allein in den eineinhalb Jahren, in denen ich gespielt habe, habe ich unter anderem viel Englisch gelernt und wichtige Eigenschaften wie das Leiten von Projekten entwickelt. Nichts ist schwer zu bedienen und Lehrer können unkompliziert und auf spannende Weise unterrichten. Lizenzen kann man direkt im “Microsoft Store for education” kaufen.
An die Lehrer und die Schulleitung:
Warum nicht mal ausprobieren? Testen kostet nichts, und bei technischen Problemen kann die hinreichend große Minecraft-Community am RDG weiterhelfen. Weiteres findet ihr unter education.minecraft.net/
Marius Freitag