Zensur und Internet in China
Wenn ihr an China denkt, fallen euch doch bestimmt sofort gebratene Nudelboxen oder Frühlingsrollen vom Bambusgarten ein. Jedoch sollten wir uns besser fragen, inwiefern sich unser Leben von dem eines Chinesen unterscheidet. Denken wir uns doch mal an den Ort, an dem sich viele von uns am liebsten den ganzen Tag aufhalten wollen würden. DAS INTERNET Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Hier findet ihr Informationen darüber, was euch nicht zur Verfügung stünde, wenn ihr in China leben würdet.
Rechtfertigung: „Im Kampf gegen den Terrorismus und andere kriminelle Akte haben alle Staaten das Recht, zur Wahrung der Sicherheit des Staates und der Interessen seiner Bürger Inhalte bestimmter Internetseiten zu filtern. Und ich denke, alle Länder sind im Begriff, eben das zu tun.”
(Stellungnahme eines chinesischen Regierungsvertreters zum Vorwurf der Einschränkung der Meinungsfreiheit und der Einführung strengerer Zensurmaßnahmen 2009)
Bilder: Pexels
Aus den oben genannten Gründen gibt es sogar eine dem Staatsrat direkt unterstellte Zensur-Behörde, die so ziemlich alle Medienbereiche in China überwacht.
Dies war jedoch nicht immer so:
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Nach dem Tod des ehemaligen Machthabers Mao Zedongs, wollte die Volksrepublik im Jahre 1976 durch eine Reform- und Lockerungspolitik der Bevölkerung in Sachen Medien mehr Zugang zum Westen und Meinungs-freiheit geben.
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Nach dem Amtsantritt Xi Jinpings 2012 jedoch, habe sich die Lage – nach Angaben der “Journalisten ohne Grenzen” – drastisch geändert und wurde die bereits oben angeführte Behörde eingeführt.
Bild: Microsoft-Word-Online-Bildersuche
Seitdem müssen Journalisten sogar ein bestimmtes Examen ablegen und können wegen der Veröffentlichung von Berichten, die gegen die Regierung gewandt sind, fristlos entlassen oder verhaftet werden (vgl.: https://www.welt.de/politik/ausland/article13337846/China-gruendet-Internetbehoerde.html).
Wissenswertes:
- Nur rein chinesische Firmen dürfen Werbung in China betreiben.
- Beim chinesischen Fernsehsender “China Central Television” gehen jährlich ca. 1.000 detaillierte Zensuranweisungen von staatlicher Seite ein. (ungefähr 3 pro Tag)
- Westliche Sender werden nicht unterstützt und sind ausschließlich via Satellit empfangbar.
- Zeitungen (China Daily, Renmin Ribao) unterstehen meist direkt der regierenden Partei und dienen nahezu ausschließlich Propagandazwecken.
(vgl.:https://de.wikipedia.org/wiki/Zensur_in_der_Volksrepublik_China)
Bei der Nutzung von Apps, Foren und Internetseiten gilt sogar seit Ende 2016 eine sogenannte Klarnamenpflicht, die die Anmeldung mit Pseudonymen verbietet, sofern beim Webbetreiber der Klarname nicht hinterlegt ist. Dies soll die Verfolgung von Internetinhalten und Äußerungen, die gegen die Regierung gerichtet sind, für die zuständigen Strafverfolgungsorgane erheblich erleichtern.
(vgl.: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/china-fuehrt-klarnamenpflicht-fuer-internetforen-ein-a-1164863.html)
Zudem ist jeder chinesische Webanbieter, App-Entwickler sowie normale Bürger zur Meldung von derartigen Inhalten bei der jeweils zuständigen Behörde verpflichtet. Verboten sind außerdem Verschlüsselungs-Apps, sowie das Erstellen von privaten Netzwerken.
Zahlreiche westliche Webseiten wurden im Zuge der Internetzensur gesperrt. Jedoch gibt es für derartige Internetadressen chinesische Gegenstücke.
YouTube | Youku |
Facebook | Renrenwan |
Wikipedia | Baidu |
eBay | Taobao |
The Great Firewall of China (Blockierung von IP-Adressen, und Sperrung von Schlüsselwortverzeichnissen)
Es gab bereits eine Anfrage der chinesischen Regierung an die Entwickler von Facebook für die Neuprogrammierung einer Zensursoftware für Facebook.
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von Anonymus