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Das große Dieselpartikel-Interview mit unserem Schulleiter – Teil 1

Juli 23, 2014 Aktuelles, Diesel, Schulen 1 Comment

INTERVIEW MIT HERRN DIREKTOR HOFMANN

 

Am 20.05.14 war es endlich soweit!

Wir, drei Schülerzeitungsredakteure, durften unseren Direktor interviewen und hatten dabei die Gelegenheit, ihm viele der Fragen zu stellen, die ihm bei unserer Schulumfrage von EUCH, den Schülern des RDG gestellt wurden. Und das kam dabei raus:

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Schülerzeitung: Wie ist es eigentlich, Direktor zu sein?

Direktor: An einer Schule, an der es einem Spaß macht – und es macht mir am RDG Spaß –  ist es schön, Schuldirektor zu sein.

 

SZ: Wie lange sind Sie schon Direktor?

D: Am RDG bin ich seit 2009. Schulleiter bin ich aber schon seit 2001, ich hatte also schon ein paar Jahre Erfahrung. Ich war vorher sehr lange in Dillingen, 27 Jahre am dortigen Seiler-Gymnasium, und bin dann dort erst Mitarbeiter im Direktorat, dann Stellvertreter der Schulleitung und dann Schulleiter geworden.

 

SZ: Wollten Sie schon immer Direktor werden?

D:  Nein. Ich wollte aber schon immer Lehrer werden, denn bereits als Schüler war ich begeistert von der Art, anderen etwas beizubringen. Ich habe Nachhilfe gegeben – und damit auch mein Geld verdient – und es hat mir damals bereits viel Spaß gemacht, Schülern etwas zu erklären. Lehrer war also schon lange mein Traumberuf, aber dann in die Verwaltung zu gehen, so etwas plant man nicht, das ergibt sich ganz einfach.

 

SZ: Was ist Ihnen eigentlich wichtiger: die Schule oder die Familie?

D:  Das kann man so nicht sagen, es ist beides gleich wichtig. Man darf nicht den Beruf soweit treiben, dass die Familie mehr darunter leidet, als es notwendig ist. Man kann beides gut in den Griff bekommen und das ist mir wirklich sehr wichtig. Aus der Familie schöpft man auch wieder die Energie, die man braucht, um den Beruf ausüben zu können.

 

SZ: Was ist denn Ihre nächste große Aktion?

D: Wir haben mehrere Aktionen vor. Eine ganz große Sache, das wird sicherlich noch Jahre dauern, ist die Sanierung unseres Hauses. Das kostet sehr viel Geld und deswegen wird es nicht so schnell gehen. Wir haben versucht, uns in das große Energiesanierungsprojekt der Stadt Augsburg einzubringen, es gibt auch schon viele Ideen und es sind Kostenvoranschläge gemacht worden. Zusätzlich waren mehrere Architektenteams im Schulhaus – es geht leider um sehr viel Geld – aber Augsburg selbst kann das nicht stemmen, sondern  das Geld muss auch vom Land Bayern oder sogar vielleicht vom Bund kommen. Es geht um etwa 9 bis 10 Mio. Euro. Das wäre also ein ganz großes Projekt.

Vorher findet noch etwas ganz anderes statt – es wurde schon gebucht – und zwar die Brandschutzsanierung. Sie muss sein und sie wird in zwei Phasen stattfinden: In den Pfingstferien wird ein Teil im dritten Stock abgetrennt. Dort müssen bei diesen Brandschutzmaßnahmen auch die gesamten Dämmmaterialien aus den Decken entfernt werden und das ist eine ganz große Aktion, die annährend 100.000 Euro kostet und zwei Jahre braucht. Dann machen wir im Sommer den zweiten und dritten Stock komplett fertig und im Jahr 2015 den ersten Stock und das Erdgeschoss.

 

SZ: Denken Sie, es ist auch Aufgabe der Eltern, das Ganze mit zu finanzieren?

D: Nein. In dem Bereich sicher nicht. Grundsätzlich ist es so, dass wir eine staatliche Schule sind. Der Sachaufwandsträger ist die Stadt Augsburg, es ist also die Aufgabe der Stadt. Wenn Eltern mit Spenden Aktionen mitfinanzieren, weil die Stadt einfach die Gelder nicht hat, ist das für Projekte die nicht unbedingt sein müssten, aber trotzdem schön sind. Deswegen auch der Spendenbrief, der gerade vom Elternbeirat verteilt worden ist. Orffinstrumente wird die Stadt z.B. nicht finanzieren, weil das auch in unseren Etat geht. Man muss unterscheiden zwischen Bauunterhalt, den die Stadt selbst verwaltet,  und allen Dingen, die man bewegen kann z.B. Computer, Beamer, Musikinstrumente, Geräte in der Physik und Chemie usw. Das sind Sachen, die die Schule kaufen muss, und wir haben einen Haushaltsplan für ein Jahr festgelegt. Mit diesem Geld können wir wirtschaften und es für das Eine oder Andere ausgeben. Wir von der Schule müssen Prioritäten setzen, deshalb wären z.B. im Augenblick diese Orffinstrumente nicht drin. Aus diesem Grund ist es gut, wenn Eltern für Dinge spenden, die schön, aber nicht unbedingt notwendig sind.

 

SZ: Haben Sie als Direktor des RDG auch einen Dieselmotor im Auto?

D: Ich hatte lange Zeit einen VW-Bus mit einem Dieselmotor (lacht). Ich habe allerdings jetzt einen Benziner gekauft, weil ich sehr wenig fahre – ich wohne sehr nah an der Schule. Ein Auto, das nur wenig bewegt wird, lohnt sich nur als Benzinauto.

Ich habe diese Frage befürchtet (lacht).

 

SZ: War die Schule schon immer so groß?

D: Das RDG wurde 1976 gegründet und damals für 800 – 900 Schüler angelegt. Die Schule ist dann gewachsen und wurde deshalb erweitert. Wir haben zur Zeit 1.100 Schüler. In den nächsten Jahren wird es etwas weniger werden, weil vor kurzem in Mering ein Gymnasium gebaut wurde. Das RDG hat seine größte Schülerzahl  also vermutlich überwunden. Wir haben jetzt weniger Fünfklässler, also insgesamt eine fünfte Klasse weniger bekommen, und das zieht sich durch die nächsten Jahre, sodass wir wieder auf eine Zahl kommen werden, die wahrscheinlich geringer als 1.000 ist.

 

SZ: Was machen Sie überhaupt als Direktor, außer die Schule zu leiten?

D: Diese Frage hat mir vor vielen Jahren meine Tochter gestellt (lacht). Sie hat gefragt „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag, außer Kaffee trinken und in deinen Computer gucken?“ Das ist eine Frage, die natürlich nicht in zwei Sätzen zu beantworten ist. (Hausmeister unterbricht das Gespräch).

Der Schulleiter ist zunächst der Gesamtverantwortliche für die Pädagogik und fürs Haus, für die Lehrer und für die Schüler. Ich mache das aber nicht alleine. Das Direktorat ist ein Team, wobei zurzeit Herr Drexl, Herr Schuster und Frau Gastl mitarbeiten und mit Erweiterung des Direktorats sind Herr Burckhardt, Frau Hammer und Herr Schmitt dazu gekommen. Wir sind ein Team, aber der SL ist derjenige, der die Entscheidung treffen muss, z.B. wenn es um die Sicherheit, Sanierungs- und Bauprojekte geht, also alles, was irgendwie mit dem Haus zu tun hat. Das kann ich aber nicht alleine, denn sonst müsste der Tag 60 Stunden haben.

Verantwortlich bin ich auch bzgl. der Pädagogik, d.h. letztendlich muss ich dafür sorgen, dass der Unterricht von der Pädagogik her optimal läuft, d.h. ich bin verpflichtet Unterrichtsbesuche zu machen – was ich auch mache – also zu allen Lehrern rein gehen, wobei mich dabei Herr Schuster unterstützt. Ihr habt mich vielleicht schon mal gesehen, wenn ich im Unterricht auftauche. Jede Stunde, die von mir besucht wird, wird auch mit den Lehrern besprochen. Ich bin auch verpflichtet alle vier Jahre von allen Beamten – alle Lehrer sind Beamte – auch eine entsprechende Beurteilung zu schreiben. Das macht einen ganz großen Teil meiner pädagogischen Arbeit aus.

Dann ist in diesem Zusammenhang auch die Schulentwicklung wichtig, d.h. man muss überlegen, wo wir gerade hier in der Schule pädagogisch und auch sonst stehen und wo wir uns weiter entwickeln können. Das will nicht heißen, dass wir schlecht sind, ich meine, wir sind gut, aber es gibt einen Spruch: „Der Bessere ist der Feind des Guten“, und nach diesem Motto versuchen wir uns immer weiter zu entwickeln. Vielleicht habt ihr mitbekommen, dass wir vor zwei Jahren eine Evaluation durchgeführt haben. Evaluation heißt, man untersucht die Organisation der Schule. Das macht man mit Daten, die es bereits gibt, oder mit Fragebogenaktionen. Sie werden ausgewertet und dann versucht man einen Aktionsplan zu entwerfen.

Was darüber hinaus wichtig ist, ist natürlich auch das Feedback von den Schülern. Ich habe regelmäßige Treffen mit eurer Vertretung, der SMV, die mir rückmeldet und sagt: „Ja, da könnte man dies und jenes ändern“.  Es gibt auch die Klassensprecherseminare, wo gute Fragen gestellt und interessante Ideen geäußert werden. Die Schüler sind unsere Kunden und dass es den Schülern gut geht und dass sie optimale Bedingungen haben – was auch wirklich möglich ist -, das ist mir ein Anliegen.

Was von Schülern, Lehrern und an Ministerienvorgaben kommt, das muss man zusammenführen und versuchen, es pädagogisch zu verbessern. Dazu kommt die Präsentation der Schule nach außen, ab und zu eine Rede halten, Abiturienten verabschieden – dies sind nur einige wenige Beispiele. Ich glaube, wenn ich das gesamte Arbeitsfeld weiter besprechen würde, würde der Artikel sehr lang werden.

 

ENDE des 1. Teils des Interviews mit unserem Schulleiter

 

Maurizio Karge

Leonie Thomas

Selina Akannac

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