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Interview mit Sarah Ego, Sängerin beim Weltreligionen-Konzert “Music for the One God”

Mai 5, 2012 @ugsbürger & Schw@ben, Kultur No Comments

Die Augsburgerin Sarah Ego gehört zu dem engen Kreis der Top-Musiker, die ihre jeweilige Religion beim Weltreligionen-Konzert „Music for the One God“ repräsentieren dürfen. Sie ist 19 Jahre alt, Assyrerin und studiert für das Lehramt an der Universität Augsburg.

augsburg2day: Liebe Sarah, worum geht es beim „Music for the One God“-Projekt? Welches Ziel, welche Botschaft steckt dahinter? Wer ist daran beteiligt? Welche Termine, Städte stehen in nächster Zeit in Deutschland auf dem Plan?

Das multinationale Projekt „Music for the One God“, welches von dem türkischen Oudspieler und Komponisten Mehmet C. Yeşilçay geleitet wird, ist ein Musikprojekt, das hochrangige Künstler und Wissenschaftler aus Deutschland, der Türkei und Griechenland zusammenbringt und sowohl von der EU als auch dem türkischen Kulturministerium unterstützt und gefördert wird.
Das Projekt vereint islamische, sephardische und christliche Klangwelten mit dem Ziel eines musikalischen lobpreisen Gottes, der zwar verschiedene Namen trägt, aber dennoch der eine, gemeinsame Gott ist. Somit ist der Leitgedanke dieser Veranstaltung das friedliche Miteinander der drei monotheistischen Weltreligionen. Es soll demnach eine Botschaft an den Frieden sein.
Insgesamt wurden hierfür vier Aufführungen geplant. Erstmalig fand die Veranstaltung in der Türkei statt. Darüber hinaus sind drei weitere Darbietungen in Deutschland geplant. Die erste Konzertphase erarbeiteten wir in Istanbul, woraufhin auch dort die Premiere am 24. April in der byzantinischen Kirche Aya Irini stattfand. Die drei weiteren geplanten Konzerte folgen im Juli in Deutschland. Zunächst am 19.07.2012 in Völklingen, des Weiteren am 20.07.2012 in München und zu guter Letzt am 21.07.2012 in Nürnberg.

augsburg2day:  Was ist Deine Rolle? Wie ist es, mit den anderen Künstlern, Wissenschaftlern etc. zusammenzuarbeiten? Wie war das Konzert in Istanbul?

Für mich als jüngstes Mitglied dieses Musikprojekts war es eine große Ehre und eine einmalige persönliche Erfahrung mit professionellen Künstlern aus unterschiedlichen Konfessionen und Glaubensrichtungen zusammen zu arbeiten. Sehr aufregend fand ich es, durch die Zusammenarbeit mehr über die jeweiligen sakralen Lieder zu erfahren, sich von den Gesängen inspirieren zu lassen und somit Neues dazuzulernen. Als einziges assyrisches Mitglied dieser Veranstaltung war meine Funktion die Repräsentation des syrisch-orthodoxen Kirchengesangs. Durch die engagierte Zusammenarbeit jedes Einzelnen war es uns möglich, ein hervorragendes Konzert auf die Beine zu stellen, das sich auch am Ende der Aufführung durch die hohe Anerkennung von Seiten der Zuhörer zeigte.

augsburg2day: Kannst Du uns noch mehr über Dich erzählen? Wie siehst Du die Sache mit den verschiedenen Weltreligionen selbst? Was sind Deine Ziele, Deine Träume? Worin siehst Du Deine berufliche Zukunft? Wirst Du / Möchtest Du weiterhin als Sängerin arbeiten?

Durch das Koppeln verschiedener Glorias und Amens mit griechischen und hebräischen Hallellujahs, sowie einem Sufi-Ritual und die daraus resultierenden ununterbrochenen Übergänge konnte man die Botschaft, dass es nicht auf die Gegensätze der unterschiedlichen Religionen ankommt, dem Publikum auf faszinierende Art und Weise bestmöglich nahe bringen. Ich finde es grandios, die Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Religionen mit Hilfe der Musik aufzuzeigen und somit den Gedanken zu komplettieren, dass es nicht immer auf die Unterschiede ankommt. Und das ist es auch, was mich für die Musik so sehr schwärmen lässt. Deshalb liebe ich es zu singen und zu musizieren und damit eine Botschaft zu verkünden. Daher möchte ich in Zukunft auf jeden Fall meinen Berufsweg in der Musikwelt einschlagen.
Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass sich dieses Modell des friedlichen Miteinander, wovon sich das Musikprojekt „Music fort he One God“ inspirieren lassen hat, eines Tages auch tatsächlich umsetzt.

augsburg2day: Liebe Sarah, wir danken Dir für das interessante Interview – und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg und Freude bei Deiner musikalischen Karriere und auf Deinem Lebensweg!

 

Bilder: Mit freundlicher Genehmigung von bethnarin.de

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